Es wäre so wichtig, fruchtbare Debatten rund um Internet und Digitalisierung zu führen, aber irgendwie gelingt es nicht. Dass das nicht unbedingt daran liegen muss, dass die (jeweilige) Gegenseite keine Ahnung hat, versucht das sehr gelungene neue Buch von Kathrin Passig und Sascha Lobo aufzuzeigen:
Dieses Buch hätten wahrscheinlich alle gerne geschrieben, die wie der Autor dieser Zeilen einen Gutteil ihrer Arbeitszeit mit dem
Versuch verbringen, anderen die praktischen Vorzüge von Digitalisierung
und Internet näherzubringen, oder in Vorträgen und Seminaren über die
Folgen des Web (2.0) räsonieren. Denn sie alle kennen die unfruchtbaren Konfrontationen über Facebook, Wikipedia und all die anderen Dienste. Und sie alle wissen, dass es auf Dauer nicht weiterhilft, wenn man insgeheim denkt, dass auf der (jeweiligen) Gegenseite Hopfen und Malz verloren sei.
Ziel des Buches ist es, die Debatten zwischen Optimisten und
Skeptikern zu verbessern:
"Dieses Buch soll beiden vermitteln, dass die andere Seite Gründe für
ihre Haltung hat und nicht aus unbegreiflich vernagelten Personen
besteht. Oder jedenfalls nicht nur" (S. 9).
Dabei werden auf unterhaltsame und geistreiche Weise die wichtigsten Fragen rund um Internet, digitaler Gesellschaft
und Netzpolitik behandelt, etwa Disruption, Beschleunigung, Informationsüberflutung,
Kollaboration, Regulierung, Datenschutz oder Urheberrecht.
Fazit: unbedingt lesen, egal ob Einsteigerin oder Fortgeschrittener in den Debatten um Digitalisierung!