Mit der quantitativen Zunahme und der zunehmenden Bedeutung von Citizen Journalism, das heißt Bürgerinnen und Bürgern, die, wie jetzt wieder im Iran, über Geschehnisse aus ihrem direkten Umfeld berichten und uns mit Hilfe von Video-, Foto- oder Textdokumenten über Ereignisse informieren, über die die traditionellen Medien aufgrund von Zensur nicht informieren können, oder ihre kritischen Stimmen gegenüber Missständen und Ungerechtigkeiten erheben, geraten diese Bürger-Journalisten auch immer mehr ins Visier der Obrigkeit. Das lässt sich einem Bericht von “Reportern ohne Grenzen” entnehmen, der vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, und der die Situation in 2009 bilanziert.
Danach ist die Zahl der Verhaftungen von Bloggern im Vergleich zum Vorjahr um 155% angestiegen, 35 % mehr waren körperlichen Angriffen ausgesetzt und einer kam im Gefängnis um. Die Zahl der Länder, die Online-Inhalte zensieren, stieg um 62%. Der Bericht liest sich, natürlich auch was die Situation der Journalisten aus den traditionellen Medien angeht, deren Anzahl naturgemäß noch weit größer ist, wie ein Horrorroman. Dennoch möchte ich ihn Ihnen zur Lektüre empfehlen, denn es handelt sich eben nicht um einen Roman, sondern um die mehr als traurige Realität.
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